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Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren - Beschreibung

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Geschichte

Parallel zum Projekt der Berner Oberland-Bahnen entstand auch der Plan für eine Bahnverbindung nach Mürren. Nach großen Streitigkeiten (wie bei vielen Projekten zur damaligen Zeit) wurde 1887 eine Konzession vom Bund erteilt; wenig später begannen die Bauarbeiten. Diese waren nicht einfach wegen der Aufteilung der Linie in zwei Sektionen. Der erste Abschnitt führt als Standseilbahn mit bis zu 60 % Steigung zur Grütschalp; die Fortsetzung nach Mürren ist eine normale Adhäsionsbahn. Nach dem Bau der Seilbahntrasse wurde die Trasse der Höhenbahn fertiggestellt. Im Jahr 1891 konnte die gesamte Bahn eingeweiht werden. Die Seilbahn wurde ursprünglich mit Wasserbalast betrieben, die Adhäsionsbahn dagegen elektrisch mit 525 V Gleichstrom. Die BLM war damit nach der Straßenbahn Vevey-Montreux-Chillon und der Sissach- Gelterkinden- Bahn die dritte Bahn der Schweiz mit elektrischem Betrieb. Als Triebfahrzeuge dienten drei kleine, zweiachsige Lokomotiven, die je einen vierachsigen Sommerwagen befördern konnten. Da das Reibungsgewicht der Loks auf der 5 %-Rampe sich als zu niedrig erwies, wurden zwei Züge 1903 nach dem Rowan-System umgebaut, wobei sich eine Hälfte des Wagenkastens auf den Lokrahmen abstützt.

1901/02 wurde die Seilbahn elektrifiziert und erweitert. Als 1903 die ersten Wintergäste in Mürren weilten, kam die Forderung nach einem Winterbetrieb der Bahn auf. Allerdings wurde dieser erst 1910 aufgenommen. 1913 wurden zwei elektrische Triebwagen beschafft, die die Rowan-Kompositionen ablösten. Nur eine Ellok blieb noch als Reserve erhalten. Als die Maschine 1923 bei einem Lawinenabgang zerstört wurde, kam ersatzweise die G 2/2 Dampflok "Eiger" der BOB zur BLM und war dort bis zur Ablieferung des dritten Triebwagens 1925 im Dienst.

1950 wurde die Standseilbahn ein weiteres Mal modernisiert, 1963 kamen drei neue Triebwagen auf die Höhenbahn, 1964 wurde der neue Endbahnhof Mürren eingeweiht. In den letzten Jahren wurde die Talstation Lauterbrunnen umgebaut und mittels einer Unterführung direkt mit den Bahnsteigen der BOB und WAB und dem Großparkhaus Lauterbrunnen verbunden. Im Jahr 1994 wurde an der Bergstation eine Güterumschlagsanlage in Betrieb genommen, die die Umladevorgänge stark beschleunigt.


Technik und Betrieb

Die Talstation der BLM liegt direkt dem BOB-Bahnhof Lauterbrunnen gegenüber. Die Standseilbahn ist eingleisig mit einer Abt'schen Ausweiche in Streckenmitte und führt mit maximal 60,6 % Steigung zur Bergstation Grütschalp. Diese ist als Umsteigebahnhof angelegt; die Triebwagen der Höhenbahn halten unter dem selben Dach wie die Seilbahn. Die Adhäsionsbahn schlängelt sich kurvenreich über Alpweiden bis zur Ausweiche Winteregg, wo in der Regel alle Züge kreuzen. Die ganze Strecke bietet einen einmaligen Blick auf die Wengernalp und die Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau. Der Kopfbahnhof Mürren mit der zweigleisigen Bahnsteighalle liegt am Nordrand des autofreien Dorfes.

Da die Höhenbahn keine direkte Verbindung zum übrigen Schienennetz hat, ist auf der Grütschalp eine eigene Werkstätte für die Fahrzeugunterhaltung eingerichtet. Die Bahnsteighalle in Mürren wird auch als Remise genutzt; in der Regel übernachten zwei Triebwagen in Mürren, einer in Grütschalp.


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