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Nachrichten Ausgabe 2/2002 (April)

Beiträge DFB | FO | MOB | RhB | SBB | SVB

DFB

Dampfbahn Furka-Bergstrecke

FO 4 fährt voraussichtlich erst 2003
Obwohl die Arbeiten an der von der FO langfristig geliehenen Dampflok HG ¾ 4 weiter gehen, ist mit einem Einsatz im Jahre 2002 nicht mehr zu rechnen. Im Februar konnte der Zahnradwagen der Lok von Spezialisten zusammengebaut werden. Zur gleichen Zeit wurde der Kessel von einem Kesselinspektor überprüft, um die notwendigen Reparaturarbeiten festzulegen. Eine Vermessung des Rahmens zeigte, dass sich dieser nach der Revision in sehr gutem Zustand befindet. Da für viele Details keine Pläne bestehen, muss vieles neu vermessen und gezeichnet werden. Die neu anzufertigenden Komponenten werden meistens in mehrfacher Ausführung hergestellt: Für die FO 4, die beiden noch aufzuarbeitenden Vietnamloks HG 4/4 sowie für die Reserve. Eine Aufarbeitung der HG 4/4 ist für die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke Realp-Oberwald angedacht, die nach den derzeitigen Pläne für das Jahr 2006 angestrebt wird.

Gastspiel an der Furka
Zum 100jährigen Jubiläum der Lok HG 2/3 6 "Weisshorn" soll am Wochenende des 6./7. Juli der neue Dampfzug der BVZ mit der Schwesterlok HG 2/3 7 "Breithorn" auf der Furka-Bergstrecke verkehren. Die Garnitur wird aus den Wagen B 2225, B 2226 und WR-S 2227 bestehen. Informationen zu der Sonderfahrt werden rechtzeitig auf der Webseite der DFB bekannt gegeben.


FO

FO - Furka-Oberalp-Bahn

Profilerhöhung für Autoverlad
Mit der Einführung neuer Betriebsvorschriften für den Autoverlad an der Furka ist es seit Dezember 2001 möglich, auf den Auffahrwagen Fahrzeuge mit einer Eckhöhe von 3,62 zwischen Obergoms und Urserental zu transportieren. An den Auffahrwagen wurden neue Schutzbügel montiert, die eine Berührung der Fahrleitung ausschliessen. Auf den Verlad von Personenwagen haben die neuen Vorschriften keinen Einfluss; die um 12 cm grössere Höhe kommt Lastwagen und Reisebussen zugute.

Fortschritte bei der Erneuerung des Oberalptunnels
Mitte Oktober 2001 konnte der Tunnelrohbau beendet werden. Neben der Aufweitung für die Verlängerung der Station wurde eine neue Gewölbeschalung erstellt. Gleichzeitig wurde die Galerie Seite Disentis instand gestellt. Spritzbetonarbeiten zwischen den Galeriestützen mussten auf das Jahr 2002 verschoben werden. In 2002 wird noch der Umbau der Station mit dem Abbruch des alten Aufnahmegebäudes erfolgen. Die Gleiserneuerung wird dabei wieder während eines 2-wöchigen Betriebsunterbruch im Herbst durchgeführt. Ebenfalls in 2002 wird die neue Sicherungsanlage der Station Oberalppass installiert und in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten werden sich nach Vollendung voraussichtlich auf 12,4 Mio. Franken belaufen.

Neue Zuschläge beim Glacier-Express
Da insbesondere deutsche Reisebüros seit einiger Zeit dazu übergehen, in ihren Angeboten nur Teilstrecken des Glacier-Express anzubieten, wird die FO auf der Oberalpstrecke stärker belastet als auf anderen Teilstrecken. Durch die asymmetrischen Frequenzen sind Doppelführungen, Leerfahrten sowie der Einsatz von Kurswagen erforderlich. Um diesen Betrieb einzugrenzen, wurde zum 1.1.2002 eine neue Tarifordnung für den Glacier-Express eingeführt. Während auf der Original-Strecke St. Moritz-Zermatt ein Zuschlag von 9 bzw. 12 Franken (Hauptsaison) gilt, wird auf den Teilstrecken in der Hauptsaison ein Zuschlag von 15 Franken erhoben.


MOB

Montreux-Oberland Bernois-Bahn

Pendelzugumbau
Die MOB beabsichtigt, ihre in den Jahren 1976-1979 beschafften Be 4/4-Pendelzüge der 5000er-Serie grundlegend umzubauen. Nach dem aktuellen Planungstand sollen die Triebwagen ihren einzigen Führstand verlieren und an beiden Enden mit je einem Niederflursteuerwagen zu einer festen Komposition verbunden werden. Die modernisierten Züge werden ab September 2003 jährlich in Betrieb genommen und für den Regionalverkehr im Obersimmental, Saanenland und im Pays d'Enhaut einsetzt.


RhB

Rhätische Bahn

Neue Schneefräse
Im vergangenen Winter konnte die RhB eine neue Fräse für die Schneeräumung der Vereina-Verladebahnhöfe in Betrieb nehmen. Hierzu hat die Firma Zaugg, Eggiwil ein Aggregat geliefert, welches von der RhB auf dem Untergestell des abgebrochenen Gbk-v 5606 montiert wurde. Die nicht selbstfahrende Schneefräse ist im Winter in Davos Platz stationiert. Als Betriebsnummer erhielt sie in zweiter Besetzung die X rot 9214. Die ursprüngliche Trägerin der Nummer 9214, die Dampfschneeschleuder Xrot d 9214, ist noch erhalten und kann im Depot Chaulin der Museumsbahn Blonay-Chamby besichtigt werden.

Neue Güterwagen abgeliefert
Aufgrund des grossen Bedarfs an Containertragwagen hat die RhB die bereits existierende Serie Sb-v 7701-7715 um 15 weitere Wagen ergänzt. Als Verbesserung haben die neuen Wagen 7716-7730 eine verbesserte Tragkraft von 30 statt 24 Tonnen. Die Fahrzeuge wurden in der Hauptwerkstätte Landquart in Eigenregie endmontiert und in Betrieb gesetzt. Die Untergestelle und die Drehgestelle wurden von der Firma Meyer, Rheinfelden zugeliefert.

Die Hangrutschung hat insgesamt Kosten in Höhe von über 4 Mio. Franken verursacht. Der geschätzte Verdienstausfall liegt bei 300.000 Franken, der Ersatzverkehr wird mit rund 1 Mio. Franken beziffert. Die Arbeiten für Hangsicherung und Erstellung der Schutzgalerie riefen 2,5 Mio. Franken Kosten hervor. Weitere Aufwendungen von mindestens 500.000 Franken werden für die endgültige Fertigstellung erwartet.

Te 2/2 74 abgebrochen
Nachdem der thyristorgesteuerte Bahndiensttraktor Te 2/2 75 bereits im Oktober 2000 ausser Betrieb genommen und abgebrochen wurde, hat es nun auch das Schwesterfahrzeug mit der Nummer 74 getroffen: Mitte Februar wurde es aus dem Bestand gestrichen. Beide Traktoren wurden 1969 bei der Schalker Eisenhütte in Gelsenkirchen (D) gebaut und wegen ihrer massiven Bauweise "Panzerwagen" genannt. Sie stellten die erste Fahrzeugreihe der RhB dar, die über eine stufenlose Thyristorsteuerung verfügte.

Gleisverwerfungen durch Kälte
Aufgrund Schneemangels und gleichzeitig über Wochen anhaltender, starker Kälte wurden mehrere Strecken de RhB stark beschädigt. Das im Gleiskörper gefrierende Wasser führte zu Frostbeulen mit Gleisverwindungen. An den betroffenen Strecken musste die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich reduziert werden. Besonders starke Verwerfungen gab es auf der Oberländer Line bei Trin sowie an der Berninalinie.

Neue Werbelok
Die lange Zeit von Werbung freigehaltene Ge 4/4 III 652 wirbt seit Mitte April für den Reissverschlusshersteller "riri". Somit ist die derzeit plakatfreie 642 die einzige Maschine der Serie Ge 4/4 III, die keine Werbung trägt.

Historischer Triebwagen bleibt erhalten
Der in Samedan stationierte Wechselstromtriebwagen ABe 4/4 501 bleibt noch länger betriebsfähig erhalten. Derzeit wird er für gelegentliche Sonderaufgaben wie der Führung der traditionellen Engadiner Gepäckzügen eingesetzt. Auch die Überführung von defekten und Dienstfahrzeugen gehört zu seinen Aufgaben. Für Anfang Juli ist eine grosse Revision bei diesem letzten Vertreter der ehemals 4 Exemplare starken Serie vorgesehen. Der defekt abgestellt Triebwagen 502 soll zu gleicher Zeit verschrottet werden.

Neue Panoramawagen ausgeschrieben
Ende Februar haben die RhB, die Furka-Oberalp-Bahn und die BVZ Zermatt-Bahn die Lieferung von neuen Panoramawagen für den Glacier-Express ausgeschrieben. Es sind Angebote für zwei Varianten einzureichen: Die erste Variante umfasst 7 A, 6 Ai, 6 B und 6 Speise/Servicewagen WR. Bei der zweiten Variante gilt ein anderes Zahlenverhältnis: 4 A, 4 Ai, 12 B und 6 WR. Die Angebotsfrist endet im Juli 2002, die ersten Auslieferungen sollen im Oktober 2004 stattfinden.

Neues Leben des "Star[c]ken Stück"
Aufgrund des starken Bedarfs an verkürzten EW I AB wird der 1998 aus dem AB 1546 hervorgegangene As 1171 wieder in seinen Normalzustand zurückversetzt. Der rückgebaute Wagen wird auch wieder die alte Nummer 1546 tragen. Aufgrund des grossen Erfolges des As 1171 wird dieser jedoch erhalten bleiben, wenn auch in veränderter Form: Lackierung und Inneneinrichtung werden auf den B 2234 übergehen, der nach dem Umbau als As 1171 bezeichnet werden wird.


SBB

SBB - Brünigbahn

Neue Details zur geplanten Moderisierung
Die drei Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden beabsichtigen, die Modernisierung der Brünigbahn voranzutreiben. Insgesamt wird von einem Investitionsvolumen von 33,7 Mio. Franken ausgegangen. Es können drei Massnahmen unterschieden werden: Der Doppelspurausbau der Linie von Luzern bis zur Kantonsgrenze mit zusätzlichen Ausbauten in Hergiswil, Alpnachstad und Sarnen, die Einrichtung von drei zusätzlichen Haltestellen in Kriens, Sarnen und Sachseln sowie die Beschaffung von neuem Rollmaterial für die Brünig-Talstrecke. Ausgeschrieben wurden sechs Nahverkehrspendelzüge, die zwischen Februar und Oktober 2004 abgeliefert werden sollen. Die Züge erhalten 160 Sitzplätze, eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h und sollen die Möglichkeit zur Mehrfachtraktion mit bis zu drei Zügen bieten.


SVB

Städtische Verkehrsbetriebe Bern - Bernmobil

Weitere Fahrzeuge in den neuen Farben
Nach Beendigung der Umlackierung der Baureihe Be 4/8 731-748 werden nun auch ältere Triebwagen mit dem neuen, roten Farbschema versehen. Erste Wagen der Serie Be 8/8 haben inzwischen die Werkstätte verlassen. Ob alle Wagen des Typs Be 8/8 umlackiert werden, ist fraglich, da nach der Inbetriebnahme der neuen Siemens-Trams "Combino" fünf der älteren Triebwagen ab Dezember 2002 ausser Betrieb genommen werden sollen.


Quellen Dampfbahn Furka-Bergstrecke
Pressedienst Furka-Oberalp-Bahn
Pressedienst Jungfraubahnen
Pressedienst Rhätische Bahn
Schweizer Eisenbahn-Revue
Tibert Keller

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