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Nachrichten Ausgabe 3/2001 (Juli)

Beiträge BVZ | CJ | FO | MOB | RhB

BVZ

BVZ - Zermatt-Bahn

Fusion mit FO geplant
Am 7. Juni gaben die BVZ und die Furka-Oberalp-Bahn bekannt, dass sie eine Fusion überprüfen wollen. Diese wurde von beiden Verwaltungsräten als strategisches Ziel für die Zukunft vorgegeben. Die sich aus einer solchen Fusion ergebenden Fragen sollen im Laufe der nächsten ein bis eineinhalb Jahre ergebnisoffen geklärt werden. Die Leitung der Gesellschaft soll Hans-Rudolf Mooser übernehmen, der im Oktober 2001 den Posten des Direktors der BVZ übernehmen wird. Der jetzige FO-Direktor und Ständerat Rolf Escher hat aus Altergründen sein Desinteresse bekundet.

Umbau Personenwagen
Die erst 1989 aus den Wagen A 2077 und 2078 entstandenen Erstklasswagen mit Gepäckraum AD haben eine weitere Änderung hinter sich. Sie erhielten Tische am Platz und ein Mehrzweckabteil, welches als Küche genutzt werden kann. Die deklassierten Wagen werden nun als BDR bezeichnet.

Neue Diesellokomotive bestellt
Die BVZ hat bei Stadler eine fahrdrahtunabhängige Lok für Adhäsions- und Zahnradbetrieb bestellt. Die dieselelektrische Maschine soll als Dienstfahrzeug hauptsächlich für Schneeräumung, Bauzüge, Fahrleitungsunterhalt sowie als betriebliche Reserve für Fahrleitungsstörungen eingesetzt werden. Der Einsatz auf der Gornergratbahn ist ebenfalls vorgesehen. Die Ablieferung der Lok ist für das Jahr 2003 geplant.

Riffelalptram eröffnet
Nach 40-jähriger Unterbrechung konnte am 25. Juni die höchstgelegene Trambahn Europas wieder eröffnet werden. Die Verbindung zwischen dem Hotel Riffelalp und der Gornergratbahn ist mit einer Betriebslänge von 675 m und einer Spurweite von 80 cm die kürzeste Tramlinie der Schweiz. Die Triebwagen wurden von der BVZ originalgetreu rekonstruiert, zudem erhielt die Bahn eine Wendeschleife vor dem Hotel. Neu ist der Verzicht auf die Drehstromfahrleitung: Die zwei identischen Tramwagen und der Güter- und Gepäckwagen erhalten ihren Strom aus Akkus und verkehren mit einer Höchstgeschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde . Somit sind sie rund zwei km/h schneller als zu früheren Zeiten.


CJ

CJ - Chemins de fer du Jura

Gelenktriebwagen abgeliefert
Am 10. April 2001 wurde der erste von vier Triebwagen der Serie ABe 2/6 abgeliefert. Das Fahrzeug entstammt dem GTW 2/6-Baukasten der Firma Stadler und besitzt neben den beiden Steuerwagen ein elektrisches, zweiachsiges Antriebsmodul in der Mitte. Weitere Fahrzeuge dieser Serie wurden bereits an die Yverdon-St.Croix-Bahn (YSteC) geliefert. Von den bereits abgelieferten Triebwagen für die BTI und die CEV unterscheiden sie sich durch eine Verlängerung der Fahrgasträume im Niederflurbereich. Die CJ-GTW sind die Einzigen, die auch ein Erstklassabteil besitzen.


FO

FO - Furka-Oberalp-Bahn

Fusion FO-BVZ
Die bereits oben angekündigte Planung zur Fusion mit der BVZ kam auch für die Angestellten der FO überraschend. Erst am 5. Juni erhielten die Mitarbeiter eine Einladung zu einer Belegschaftsversammlung. Diese fand am 7. Juni um 22:00 Uhr, zu einem Zeitpunkt, als die Nachricht bereits von den Medien verkündet worden war, in der Kreuzungsstation Rotondo im Furka-Basistunnel statt. Zu diesem Zweck verkehrte je ein Extrazug aus Disentis und Brig. Gemäss der Ansprachen von FO-Direktor Rolf Escher sollen sich die geplanten Einsparungsmassnahmen nur auf die Führungsebene, nicht aber auf das Betriebspersonal erstrecken.

Erneuerung der Station Oberalppass
Der schlechte Zustand des Oberalptunnels und die für heutige Verhältnisse nicht mehr ausreichende Ausweichlänge von nur 135 m waren der Anlass für eine gründliche Sanierung der Station Oberalppasshöhe/Calmot. Bis zum Jahr 2002 sollen die 12,4 Mio. SFr teuren Arbeiten abgeschlossen sein. Der Tunnel wird im Tagebau neu aus Beton erstellt und im Endausbau eine Länge von 216 m haben. Die Weiche Seite Disentis wird in den Tunnel verschoben, womit sich eine neue Ausweichlänge von 174 m ergibt.


MOB

MOB - Montreux-Oberland Bernois-Bahn

GoldenPass Panoramic
Die drei Bahnen MOB, Lötschbergbahn und Brünigbahn haben beschlossen, ihre neu gestalteten Panoramazüge unter der einheitlichen Marke "GoldenPass Panoramic" gemeinsam zu vermarkten. Augenfälliges Zeichen dieses Zusammengehens sind die drei neu gestalteten Lokomotiven und die neuen gold-weissen Wagen. Neu können die Züge von Montreux bis Interlaken an jedem Bahnhof durchgehend reserviert werden. Das durch den Spurwechsel unumgängliche Umsteigen in Zweisimmen wurde vereinfacht. Die Züge von BLS und MOB halten am gleichen Bahnsteig gegenüber und haben ideale Anschlüsse.


RhB

Rhätische Bahn

Bernina-Express-Farbeschema wird aufgegeben
Das 1983 mit der Ablieferung der Einheitswagen III eingeführte rot-braune Farbschema der im Bernina-Express benutzten Wagen wird aufgegeben. Als erstes Fahrzeug erhielt der EW IV B 2494 einen roten Anstrich mit silberner Zierlinie, wie er seit Jahren auf dem Stammnetz üblich ist.

Güterumschlag in Samedan
Mit dem Fahrplanwechsel im Juni wurde das neue Güterumschlagszentrum Oberengadin in Betrieb genommen. An der Verbindungsstrasse zwischen Samedan und Pontresina gelegen, soll es die Anwohner vor dem Lärm des Umschlages in den Bahnhöfen schützen. Die viergleisige Anlage wird von einem 30-Tonnen-Portalkran bedient. Haupteinsatzzweck ist der Umlad von Wechselbehältern für den Transport von Lebensmitteln und Kehricht.

Gem 4/4 801 modernisiert
Die bereits früher gemeldete Modernisierung der Gem 4/4 801 ist erfolgreich abgeschlossen worden. Bei der 31 Jahre alten Maschine wurden die Führerstände abgetrennt und durch neue, 20 cm längere ersetzt. Hierdurch wurde es möglich, den Führerraum an die heutigen Anforderungen anzupassen. Die Lok erhielt zwei moderne Cummins-Dieselmotore QST30-L, die eine Leistung von 709 kW liefern. Neben der Verwendung von alten Komponenten, wie den Fahrmotoren und den Generatoren, wurde eine neu entwickelte Leitelektronik auf Basis der Steuerung MAS-Trafic der Firma Selectron Systems eingebaut. Zu Beginn der Sommersaison ist die Lok 801 in den Betriebsdienst zurückgekehrt. Ab September soll die zweite Lok der Baureihe dem gleichen Umbau unterzogen werden.

Beschwerden zurückgewiesen
Die in der letzten Ausgabe gemeldeten Beschwerden über die Einschränkung des Zugverkehrs am Tag der Demo gegen das World Economic Forum sind vom Bundesamt für Verkehr abgewiesen worden. Die RhB muss somit nicht mit Sanktionen rechnen. Nach Aussage der Behörde war die RhB gemäss des Eidgenössischen Transportgesetzes zu einem solchen Verhalten berechtigt

Wiederholte Sperrung der ChA
Wegen instabiler Erdmassen musste die Chur-Arosa-Linie zwischen dem 25. April und dem 20. Mai sowie zwischen dem 10. und dem 30. Juni zwischen Chur und St. Peter-Molinis gesperrt werden. Auslöser waren tagelange Regenfälle, durch die ein Erdrutsch von 30.000 Kubikmetern bei Calfreisen drohte. Der Verkehr bis St. Peter wurde mit Bussen abgewickelt. Um die Bahn an der kritischen Stelle zu schützen, soll noch in diesem Jahr mit dem Bau einer Schutzgalerie begonnen werden.

Krokodil im Ausland
Am 14. Juni wurde die Lokomotive Ge 6/6 411 und der Salonwagen As 1154 im Schlepp der Dampflok 41 018 in ein Depot in Oberschleissheim (Deutschland) gebracht. Hier sollen die Fahrzeuge bis 2003 hinterstellt werden. Für die Zukunft ist geplant, sie in der Halle "Schienenverkehr" des zurzeit im Bau befindlichen Verkehrszentrums des Deutschen Museums auszustellen. Dort werden sie die Epoche der luxuriösen Bahnreisen repräsentieren.

Bahnhof Disentis eingeweiht
Nach mehrjährigem Umbau konnte am 15. Juni der umgebaute Bahnhof Disentis eingeweiht werden. Die 25 Mio. Franken teuren Arbeiten wurden zum Grossteil mit Mitteln des Baus des Gotthard-Basistunnels finanziert. Für die umfangreichen Materialtransporte zur Neat-Baustelle in Sedrun wäre der alte Bahnhof schlicht zu klein gewesen. Der Umbau weist Hauptmerkmale auf: Eine Erweiterung des Bahnhofareal an der Ost- und Südseite, ein 300m langer Mittelperron mit gleisfreiem Zugang sowie ein 107 m langes Dach, welches neben dem Witterungsschutz auch als Einstellhalle für Züge bietet.


Quellen Die Südostschweiz
Furka-Oberalp-Bahn
Pressedienst Rhätische Bahn
Schweizer Eisenbahn-Revue

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Copyright © 2001 by Stefan Dringenberg, 15.07.2001