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Nachrichten 2/2000 (April)

ASM

Aare Seeland Mobil AG

Trassenverlegung
Die zu ASM fusionierten Bahnen OJB und SNB haben für die SBB-Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist das Trassee der zwischen Langenthal und Roggwil parallel verlaufenden Meterspurstrecke verlegt. Die neue Strecke wird seit dem 13. Dezember 1999 befahren. Eine direkte Folge ist die Steigerung der Höchstgeschwindigkeit auf 65 km/h. Die alte Linie liess nur 45 km/h zu.

Neues Logo
Als erstes Fahrzeug hat der B 4/4 108 das neue Firmenlogo der ASM erhalten.


BOB

Berner Oberland-Bahn

SBB-Wagen in Grindelwald
Anfang Dezember wurden für einen Sonderzug für den neuen Nationalratspräsidenten H.P. Seiler einige der pendelzugfähigen Personenwagen benötigt. Aus diesem Grunde wurden für einige Tage Wagen von der Brünigbahn angemietet, mit denen ein gemischter Pendelzug gebildet werden konnte.

CEV

Chemins de fer électriques Veveysans

Sturmschäden
Nach dem Orkan "Lothar" musste die CEV die Strecke Blonay-Les Pléiades für mehrere Tage schliessen. Die Museumsbahnstrecke Blonay-Chamby, die zu dieser Zeit von Nahverkehrszügen der CEV befahren wurde, wurde sogar bis zum 22. Januar stillgelegt. Verzögerungen entstanden, weil der Fahrleitungsdienst der MOB; welcher normalerweise den Unterhalt auf den CEV-Strecken übernimmt, mit Schäden auf dem Netz der MOB ausgelastet war.

CJ

Chemins de fer du Jura

Diesellok verkauft
Die 1979 gebraucht gekauft Diesellokomotive Gm 4/4 508, die vor allem im Bahndienst für Strecken- und Bahnhofsumbauten verwendet wurde, wurde im November an die Chemins de fer de Provence in Frankreich verkauft. Wegen der knappen finanziellen Mittel wurde die Lok in den letzten Jahren kaum noch eingesetzt. Hinzu kam, dass der CJ nun einige fahrdrahtunabhängige Fahrzeuge von La Traction zur Verfügung stehen.

Kehrichttransporte beginnen
Nach der Beseitigung der Unwetterschäden von Orkan Lothar, der auch die CJ getroffen hatte, wurden am 10. Januar die Kehrichttransporte zur Verbrennungsanlage in La Chaux-de-Fonds wieder aufgenommen. Der Umlauf beginnt in Saignelégier. Von dort fahren die Züge nach Glovelier um von dort aus gegen 11 Uhr in La Chaux-de-Fonds einzutreffen. Nach der Entladung kehren sie unmittelbar wieder zurück. Der Umbau der für die Transporte vorgesehenen Triebwagen, die im letzten Herbst von der RhB übernommen wurden, ist bisher jedoch noch nicht abgeschlossen. Offenbar ergaben sich technische Probleme, die vorher nicht ersichtlich waren. Bisher werden die Züge deshalb noch von dem Gepäcktriebwagen De 4/4 II 411 befördert.


FO

Furka-Oberalp-Bahn

Neue Kreuzungsstation in Betrieb
Am 29. Oktober 1999 konnte die neue Kreuzungsstation Mompé-Tujetsch in Betrieb genommen werden. Sie erleichtert den Betrieb auf dem Abschnitt Disentis-Sedrun, der vorher keinerlei Kreuzungsmöglichkeiten bot. Um die umfangreichen Baumaterialtransporte für den Zwischenangriff des Gotthard-Basistunnels abwickeln zu können, wurde die neue Ausweichmöglichkeit mit Bundeshilfe finanziert. Aufgrund des schlechten Bauuntergrundes musste die Station talseitig angeschüttet werden.

Übernommene Brünigbahn-Wagen im Dienst
Wie schon früher berichtet hat die FO sechs Mitteleinstiegwagen der Brünigbahn übernommen. Nachdem diese bereits im Winter 1998/1999 in ihrem alten, grünen Farbkleid verkehrten, wurden sie nun in der Hauptwerkstätte Glisergrund zu Sportwagen hergerichtet. Fünf der Wagen (drei B, zwei AB) tragen, abweichend vom übliche FO-Schema, grossformatige Bilder, die auf die Verwendung als Sportwagen hinweisen. Die Wagen verkehren beispielsweise zwischen Brig und Fiesch. Lediglich der ehemalige AB 475 erhielt einen Anstrich in rot mit weissem Zierstreifen und verkehrt nun als AB 4173 in regulären Zügen.

Seltene Fahrzeugeinsätze
Wegen der umfangreichen Gepäcktransporte auf der FO verkehren in der Wintersaison zwischen Brig und Oberwald an Freitagen und Samstagen reine Gepäckzüge, die aus geschlossenen Güterwagen Gak-v , Hak-v und Gb-v gebildet werden. Hierbei kommt gelegentlich sogar der weisse Fahrradtransportwagen Gb-v 4445 "Aletsch" zum Einsatz. Normalerweise werden diese Züge von HGe 4/4 I befördert. Aufgrund des starken Verkehrs konnten Anfang Februar mehrfach die beiden fast 60 Jahre alten Triebwagen BDeh 4/4 41 und 45 in diesen Diensten beobachtet werden. Die Triebwagen gehörten zu einer Serie von fünf Fahrzeugen, die mit der Elektrifizierung der FO in Betrieb gestellt wurden. Von diesen wurde BDeh 4/4 43 nach der Flutkatastrophe von Brig 1993 abgebrochen. Die beiden anderen stehen als Ersatzteilspender im Depot Glisergrund.


GFM

Chemins der fer Fribourgeois (Gruyère-Friburg-Morat)

Alter Triebwagen mit neuem Kasten
Im Rahmen der anstehenden Revision erhielt der aus dem Jahr 1922 stammende Triebwagen Be 4/4 116 einen neuen Wagenkasten. Dieser wurde in der Werkstätte Bulle-Planchy aus Stahl erstellt. Damit entspricht der Wagen nun weitgehend dem ursprünglichen Aussehen, nachdem beim alten Kasten 1947 die Führerstände stark verändert wurden. Leider wurde beim Neubau aus Kostengründen auf Senkfenster verzichtet, so dass das historische Erscheinungsbild des braun lackierten Triebwagens stark beeinträchtigt wird. Das Fahrzeug, welches mit CEG (Chemins de fer électriques de la Gruyère, 1942 mit FMA und BR zu den GFM fusioniert) beschriftet ist, soll hauptsächlich für den beliebten historischen Zug "Train-Rétro La Gruyère" eingesetzt werden und den Triebwagen Be 4/4 111 von 1903 ablösen.

MOB

Montreux-Oberland Bernois-Bahn

Schäden durch Orkan "Lothar"
Die MOB wurde von dem Orkan Lothar so stark getroffen, dass sie am 26 Dezember 1999 den Betrieb fast vollständig einstellen musste. Am 7. Januar ging der Abschnitt Zweisimmen-Gstaad-Rougemont wieder in Betrieb, die Abschnitte Les Avants-Montbovon und Rougemont-Château-d'Oex erst in der Mitte des Januars. Das am stärksten betroffene Teilstück Montbovon- Château-d'Oex wurde erst am 19. Januar wieder eröffnet. Somit konnte zumindest die Abwicklung des Verkehrs zum alljährlichen Ballonfestival in Château-d'Oex wieder vollständig abgewickelt werden. Bei den Arbeiten wurden 70 bis 80 Personen eingesetzt, die alleine auf dem Abschnitt Montbovon-Rossinière über 100 Bäume von der MOB-Trasse räumen mussten.

Regelspurzug auf der MOB
Ein ungewöhnlicher Zug konnte anlässlich des Ballonfestivals in Château-d'Oex beobachtet werden: Die drei regelspurigen Wagen des Juniorclub SBB und des Jugendclubs des Westschweizer Fernsehens TSR wurden, ergänzt durch einen Güterzugbegleitwagen Db ("Sputnik"), auf Rollböcke verladen und zum Festival gebracht. Befördert wurde die seltsame Komposition durch die Lok GDe 4/4 6002.

Werbelackierung für Ge 4/4 8003 und 8004
Mitte Februar wurden die beidem Maschinen mit einem fast vollständig schwarzen Anstrich versehen. Die einzige Dekoration stellen 3 weisse Fragezeichen und das Datum "28. Mai" dar. Hiermit will die MOB auf die kommende Änderung bei den Panoramic-Express-Zügen hinweisen.

Umbau alter Postwagen
Mit der Einführung des neuen Posttransportkonzepts sind auch bei der MOB die Postwagen überflüssig geworden. Die verbliebenen drei Z 31-33, die 1961-62 und 1971 auf den Untergestellen älterer Personenwagen aufgebaut wurden, sind nun in der Werkstätte Chernex zu Zweitklass-/Gepäckwagen umgebaut worden. Sie sind nun als BD 31-33 beschriftet. Der Wagen 32 erhielt noch zusätzlich die Beschriftung "Funtrain-Express" und verkehrt überwiegend zwischen Montreux und Château-d'Oex.


RhB

Rhätische Bahn

Coop-Containerzug
Mit der Eröffnung der Vereinatunnels wurde ein neuer Güterzugumlauf eingeführt. Dieser versorgt die Läden der Handelskette Coop täglich mit Frischprodukten. Der Zug, der aus zweiachsigen Containertragwagen Lb und Lb-v besteht, verkehrt täglich zwischen Chur und dem Engadin.

Neuer Hilfswagen
Der ehemalige Stahlwagen B 2224, der in den 1990ern in einen Spitzenverkehrswagen umgebaut wurde, hat eine neue Bestimmung erhalten. Im Depot Samedan wurde er für den Bahndienst hergerichtet und verkehrt nun als Xa-v 9001. Äusserlich zeigt er sich mit einer neuen Schiebetür und dem typische orangefarbenen Anstrich für Dienstfahrzeuge.

Erste Bilanz nach Vereina-Eröffnung
Seit der Eröffnung am 19.11.1999 stand die Vereinalinie verschiedentlich auf dem Prüfstand: Weihnachten/Neujahr, Sportferien, Engadin Skimarathon, zeitweise geschlossener Julierpass forderten Anlagen und Personal in hohem Masse. In den ersten 111 Tagen haben über 111'000 Fahrzeuge die Rollende Strasse als Verbindung zwischen dem Prättigau und dem Engadin und umgekehrt gewählt. Rund 155'000 Fahrgäste erkannten die Vorteile der verkürzten Reisezeiten per Bahn ins Engadin. Die Erwartungen in die neue Linie wurden generell erfüllt; eine gründliche Analyse nach Ende der ersten Wintersaison wird ergeben, wo das Angebot punktuell noch optimiert werden kann.

Die grosse Zugsdichte während der Hochsaison verursachte im Prättigau speziell an Wochenenden erhebliche Störungen im Betriebsablauf. Dank Sofortmassnahmen konnte die Fahrplanstabilität seit Mitte Februar stark verbessert werden.

Als erste Sofortmassnahme wurden bereits auf das Wochenende 19./20. Februar 2000 die Vorortspendelzüge Thusis -Schiers nur bis/ab Landquart geführt. Landquart-Schiers wird seither jeweils an Samstagen und Sonntagen mit einem Bahnersatzbus und Malans mit einem Bustaxi bedient. Als weitere Sofortmassnahme wurde eine Woche später, am 26./27. Februar 2000, der Durchlauf der Surselva/Prättigau-Kompositionen bis Filisur und zurück angeordnet. Damit erübrigt sich die "Kurzwende" der Schnellzüge in Davos Platz. Erste Erfahrungen zeigen, dass diese Sofortmassnahmen eine umgehende Stabilität der Fahrplansituation im Prättigau ermöglichten. Sie werden jeweils nur an Wochenenden durchgeführt und gelten vorerst bis zum 8./9. April 2000.


SVB

Städtische Verkehrsbetriebe Bern

Neue Trambahnen
Die SVB wollen für 42,35 Millionen Franken 15 neue Tramfahrzeuge des Siemens-Typs "Combino" kaufen. Diese Wagen sollen die "Standardzüge" ablösen, die grösstenteils auf der Linie 5 eingesetzt werden. Für die Combinos sprach unter anderem, dass ihre Achslasten die niedrigen Grenzwerte von Kirchenfeld- und Kornhausbrücke unterschritten. Die Triebwagen werden eine behindertenfreundliche Ausstattung erhalten. Sollte die Bestellung von den finanziell verantwortlichen Organen genehmigt werden, würden die SVB über eine Flotte von 27 Niederflurbahnen verfügen.

YStC

Yverdon-SteCroix-Bahn

Übernahme von RhB-Wagen
Neben den beiden Bernina-Postwagen Z 11 und 12 hat die YSC, im Hinblick auf den zu erwartenden Mehrverkehr zur Expo '02, zwei weitere Wagen von der Rhätischen Bahn übernommen. Dabei handelt es sich um die beiden Sanitätswagen B 2217 und2218, die zuletzt nur noch in untergeordneten Diensten bei der RhB gesehen werden konnten. So wurden sie z.B. bei den Besichtungstouren der Vereina-Baustelle 1999 eingesetzt. Beide Wagen stammen ursprünglich aus dem Jahr 1913 und hatten früher offene Plattformen. 1960 erhielten sie neue Holzaufbauten und wurden 1983/84 nochmals renoviert.

Quellen Pressedienst Rhätische Bahn
Schweizer Eisenbahn-Revue

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