SBB Brünig

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SBB Brünigbahn - Technische Daten der HGe 4/4 II

Mehrzwecklokomotive HGe 4/4 II für den Einsatz auf Adhäsions- und Zahnstangenstrecken


Zur Bewältigung des gesamten Verkehrs über den Brünigpass verfügte die SBB Brünig Bahn Anfang der 80er Jahre über 16 Gepäcktriebwagen Deh 4/6 901-916. Diese stammten aus den Anfängen der Elektrifizierung (Baujahre 1941/42) und konnten daher ihre Altersschwäche im täglichen Betrieb auf den bis zu 120 o/oo steilen Zahnstangenrampen des Brünigpasses inzwischen nicht mehr verbergen. Die beiden 1953 erworbenen Berglokomotiven HGe 4/4 I 1991-1992 konnten nie wirklich überzeugende Leistungen erbringen, da sie gravierende konstruktive Mängel aufwiesen. In den frühen 70er Jahren befasste sich daher die Abteilung Zugförderung und Werkstätten mit der Projektierung eines neuen Triebfahrzeuges. Auch die BVZ Zermatt Bahn (BVZ) und die Furka-Oberalp Bahn (FO), sowie die Luzern-Stans-Engelberg Bahn (LSE) signalisierten damals ihr Interesse an neuen Triebfahrzeugen.

Anfang 1983 wurde der Auftrag für den Bau einer Vorserie von fünf Exemplaren vergeben. Drei Einheiten (Nummern 101 - 103) gingen an die FO, zwei an die SBB (Nummern 1951 - 1952). Dabei wurde vereinbart, dass bei Ablieferung der acht SBB-Serienlokomotiven in den Jahren 1989/90 die zwei Prototypen der SBB nach entsprechenden Anpassungen an die FO übergehen.

Der Lokomotivkasten wurde in Stahl-Leichtbauweise gefertigt: der Rohkasten wiegt nur 5,8t! Um die Beanspruchung von Zahnstangen und Triebrädern zu minimieren, kam ein neuartiger von der SLM entwickelter Differentialantrieb zur Anwendung. Alle vier Achsen werden von je einem Mischstrommotor angetrieben. Diese werden von zwei anschnittgesteuerten Zweiquadranten- Stromrichtern in Öltauchbauweise angesteuert. Die Lokomotiven verfügen über eine fahrdrahtunabhängige Rekuperationsbremse, deren Schaltung von den Nahverkehrspendelzügen (NPZ) übernommen wurde. Die Traktionsleitelektronik basiert auf dem Mikrorechner gesteuerten MICAS-S System von ABB und besteht aus zwei identischen Teilsystemen. Somit können beide Stromrichter unabhängig voneinander angesteuert werden.

Da sich die Fahrzeuge ausgezeichnet bewährten, bestellte die FO drei weitere Maschinen dieses Typs. Ferner erhielt die BVZ 1990 ebenfalls fünf baugleiche Lokomotiven. Insgesamt stehen damit 21 Lokomotiven dieses Typs im Einsatz auf den steilen Zahnstangenrampen von SBB Brünig, FO und BVZ.


Technische Daten

Bezeichnung:HGe 4/4 II
Betriebsnummern:101 961 - 101 968
Hersteller
- Kasten und Drehgestelle:
- Elektrik:
 
SLM
ABB
Achsanordnung:Bo'Bo'
Inbetriebsetzung:1989 / 90
Anzahl Fahrzeuge:8
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h / 40 km/h (Zahnstange, bergwärts)
Spurweite:1.000 mm
Länge über Puffer:14.800 mm
Breite:2.683 mm
Dienstgewicht:64,0 t
Anhängelast:
- massgebende Steigung:
120 / 170 / 400 t
12 (bergwärts) / 12 (talwärts) / 1,9 %
Fahrleitungsspannung:15 kV, AC 16 2/3 Hz
Anzahl Fahrmotoren:4
Stundenleistung am Rad:1.932 kW
Dauerleistung am Rad:1.778 kW
Stundenzugkraft am Rad:
- entsprechende Geschwindigkeit:
149,6 kN
42,5 km/h
Dauerzugkraft am Rad:
- entsprechende Geschwindigkeit:
141,2 kN
45,6 km/h
Anfahrzugkraft:230 kN / 280 kN (Zahnstange)
Drehgestellradstand:2.980 mm
Triebraddurchmesser (neu):965 mm

Fahrzeugnamen

Fahrzeugnamen
- 101 961-1:Horw
- 101 962-9:Hergiswil
- 101 963-7:Alpnach
- 101 964-5:Sachseln
- 101 965-2:Lungern
- 101 966-0:Brünig - Hasliberg
- 101 967-8:Brienz
- 101 968-6:Ringgenberg
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Copyright © 1997

Autor: Klaus P. Canavan, letzte Änderung am 10.02.2002